2 | Telematikinfrastruktur in der Praxis: Wie unterstützt die Digitalisierung den Arzt oder die Pflegekraft?

Wie genau unterstützt die Digitalisierung die Fachkräfte im Gesundheitswesen bei ihrer täglichen Arbeit? Eine Schlüsselrolle übernimmt die Telematikinfrastruktur (TI), die Akteure untereinander vernetzt und an unterschiedlichste digitale Services anbindet. Damit das funktioniert, müssen alle Berufsgruppen den Zugang dazu erhalten.

In der komplexen Welt des Gesundheitswesens bildet die Telematikinfrastruktur (TI) einen zentralen Pfeiler der digitalen Transformation. Sie ermöglicht eine reibungslose und sichere Kommunikation zwischen den verschiedenen Akteuren des Gesundheitssektors.

Mit der steigenden Bedeutung präziser und zeitnaher medizinischer Daten wird die TI weiter an Relevanz gewinnen. Zugleich schreitet ihre Entwicklung unaufhaltsam voran, wobei Fortschritte im Bereich Big Data und künstliche Intelligenz einen bedeutenden Einfluss auf die Gesundheitsabläufe haben werden.

Einsatzbereiche der Telematikinfrastruktur in medizinischen Einrichtungen

Der Einsatz der Telematikinfrastruktur erstreckt sich über diverse Bereiche – von Krankenhäusern, Arztpraxen über Pflegeeinrichtungen bis hin zu Physio- und Psychotherapiepraxen und natürlich den Krankenkassen: In jedem dieser Felder trägt die TI dazu bei, bestehende Prozesse durch verschiedene TI-Anwendungen zu optimieren, die Kommunikation zu erleichtern und die Patientenversorgung zu verbessern.

Revolution im Klinikalltag: Wie Telematikprozesse das Krankenhaus verändern

Im Krankenhaus transformiert die Telematikinfrastruktur die Abläufe durch einen nahtlosen Informationsfluss zwischen den Abteilungen. Eine zentrale Anwendung der TI ist die digitale Patientenakte (ePA), die Behandlungsinformationen in Echtzeit aktualisiert und abrufbar macht. Das reduziert zum einen die Wartezeiten und verbessert die Notfallversorgung, indem Ärzte sofortigen Zugriff auf kritische Patienteninformationen erhalten.

Zum anderen können organisatorische Komponenten wie die Terminplanung und das Bettenmanagement optimiert werden, was die Effizienz der Patientenversorgung und die Nutzung der Krankenhauskapazitäten steigert.

Digitale Transformation in der Arztpraxis: E-Rezept und Vernetzung

In der Arztpraxis führt die Telematikinfrastruktur mit der Einführung des elektronischen Rezepts (E-Rezept) zu einer signifikanten Erweiterungsmöglichkeit des Medikationsprozesses.

Das E-Rezept erlaubt es, Verschreibungen digital zu erstellen und über den Patienten direkt an die Apotheke zu übermitteln, was nachfolgend den administrativen Aufwand (zum Beispiel beim Folgerezept) für Ärzte verringert und die Medikationssicherheit für Patienten erhöht. Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten können durch das Vorhandensein von digitalen strukturieren Daten so viel schneller erkannt und vermieden werden.

Weiterhin verbessert die TI mit dem KIM Dienst der gematik, die Vernetzung zwischen Arztpraxen, Fachärzten, Krankenhäusern und anderen medizinischen Einrichtungen. Der schnelle und sichere digitale Austausch von Patienteninformationen optimiert Überweisungsprozesse und steigert die Qualität der Patientenbetreuung.

Innovative Pflege: Telematikinfrastruktur als Game Changer

Neu ist der Einsatz der TI in der Pflege. Pflegekräfte nutzen nun mobile Endgeräte, um Vitaldaten und Pflegemaßnahmen direkt ins System einzuspeisen. Diese Methode reduziert Fehler, die bei manueller Dokumentation entstehen könnten, und sichert eine umfassende Informationsverfügbarkeit für das Pflegeteam

Die TI fördert zudem die effiziente Zusammenarbeit mit anderen Gesundheitsdienstleistern durch einen schnellen und sicheren Datenaustausch.

Telematikinfrastruktur in der Physio- und Psychotherapie

Physio- und Psychotherapeuten nutzen die digitalen Möglichkeiten der TI, um den Fortschritt ihrer Patienten genau zu verfolgen und Therapiepläne individuell anzupassen. Ein besonders fortschrittlicher Aspekt ist der Einsatz von Online-Therapieplattformen, die Patienten die Möglichkeit bieten, Übungen unter fachkundiger Anleitung zu Hause durchzuführen. Das direkte Feedback über diese Plattformen kann den Therapieerfolg fördern und die Patientenmotivation erhöhen. Die TI trägt somit zu effizienteren Therapieabläufen bei und unterstützt die aktive Beteiligung der Patienten an ihrem Genesungsprozess.

Zukünftige Entwicklung der TI bietet Perspektive für neue Anwendungsbereiche

In der Zukunft wird die Telematikinfrastruktur (TI) im Gesundheitswesen eine noch zentralere Rolle einnehmen. Die kontinuierliche Weiterentwicklung und Integration neuer Technologien eröffnen vielfältige Möglichkeiten, die medizinische Versorgung weiter zu verbessern und zu personalisieren. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Erweiterung der Anwendungsbereiche und der Nutzung von Big Data und künstlicher Intelligenz (KI) zur Unterstützung diagnostischer und therapeutischer Entscheidungen. o

• Nutzung von Big Data und KI: Die Analyse großer Datenmengen (Big Data) und der Einsatz künstlicher Intelligenz bieten enormes Potential für das Gesundheitswesen. Durch die Auswertung von Gesundheitsdaten können Muster erkannt, Krankheiten frühzeitig diagnostiziert und individuelle Behandlungspläne erstellt werden. Die TI bildet die Grundlage für die Sammlung und Analyse dieser Daten und ermöglicht so eine evidenzbasierte Medizin, die auf den einzelnen Patienten zugeschnitten ist. o
• Telemedizin und digitale Gesundheitsanwendungen: Die Weiterentwicklung der TI wird auch die Expansion der Telemedizin und digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGA) vorantreiben. Patienten können über telemedizinische Dienste unabhängig von ihrem Standort Zugang zu medizinischer Beratung und Betreuung erhalten. Digitale Gesundheitsanwendungen können Patienten bei der Prävention, Diagnose und Behandlung von Erkrankungen unterstützen und somit zu einem selbstbestimmten Umgang mit der eigenen Gesundheit beitragen.'
   

Die TI 2.0 verbessert maßgeblich die Gesundheitsversorgung in Deutschland

Damit in Zukunft alle Anwender und somit auch Patienten von der TI 2.0 profitieren können, sind alle Akteure im Gesundheitswesen verpflichtet, sich spätestens 2025 an die TI anzubinden, um eine vollwertige Vernetzung zu gewährleisten. Mittels dem CGI TI Gateway, unserer digitalen Plattform als Ersatz für die klassischen Hardware-Konnektoren, kann die Anbindung an die Telematikinfrastruktur einfach und unkompliziert durchgeführt werden. Sprechen Sie mich an!