Projekte in dreistelliger Millionenhöhe managen? Dass sie das locker bewerkstelligt, hat Nicole Rathgeber bereits im Marineschiffbau unter Beweis gestellt. Jetzt entwickelt sie bei CGI das Marine-Geschäft in Deutschland weiter, und das sehr erfolgreich. Hier erzählt sie, warum sie zu CGI gewechselt ist, was ihren Führungsstil ausmacht und wie sie andere Frauen für die IT begeistern möchte – ein inspirierendes Interview mit einer starken Persönlichkeit.

Nicole, wie würdest du dich in drei Wörtern beschreiben?

Klein, schwarz, stark – wie ein Espresso. Das trifft es sehr gut.

... und in jedem Fall auch schlagfertig! Bevor du zu CGI kamst, warst du bei einem der größten deutschen Schiffbauer tätig. Was waren dort deine Aufgaben?

Ich hatte unterschiedliche Positionen: als Leitung Finanzen und Controlling, Head of PMO, stellvertretende Projektleiterin für den Korvettenbau und schließlich Leitung Projektmanagement für die Geschäftsentwicklung in Deutschland.

Daran zeigt sich meine zweigleisige Spezialisierung: zum einen Finanzen und Controlling, zum anderen Projektmanagement. 2021 habe ich die Zertifizierung zum „IPMA Level A® Certified Project Director“ gemacht. Aktuell gibt es gerade einmal rund 150 Personen in Deutschland, die diesen Titel tragen, davon vier Frauen.

Das ist wirklich beeindruckend. Wir freuen uns sehr, dich jetzt bei CGI an Bord zu haben. Wie bist du auf uns aufmerksam geworden?

Ein Mitarbeiter von CGI hat mir vorgeschlagen, mich zu bewerben. Ich muss sagen, dass ich nicht sofort überzeugt war – denn ich hatte von IT noch keine Ahnung. Er meinte aber, das wäre absolut kein Problem. Schließlich solle ich nicht programmieren, sondern Projekte leiten und Menschen führen. Er sagte: „Ich habe gesehen, was du kannst, und genau das brauchen wir. Was du zusätzlich noch an Expertenwissen brauchst, bringen wir dir bei.“ Das hat meine Neugier geweckt.
 

95 Prozent der Projekte On Time und On Budget – das ist für eine Projektleiterin ein Traum!

 

Womit hat CGI dich überzeugt?

Was mich bei CGI total angesprochen hat, war die Ethikrichtlinie: dass man respektvoll miteinander umgeht, transparent agiert, vertrauensvoll zusammenarbeitet, sich duzt – um ein paar Beispiele zu nennen. In allen Gesprächen mit Mitarbeitenden von CGI habe ich gemerkt, dass sie diese Werte leben. Und was mich als Projektleiterin natürlich super überzeugt hat: 95 Prozent der Projekte von CGI sind On Time und On Budget. Das ist für eine Projektleiterin ein Traum.

Was ist deine Aufgabe bei CGI?

Mein Team arbeitet für die marinenahe Industrie. Wir gehören also zum Bereich Defence & Intelligence. Das Team ist sehr heterogen. Es gibt mehrere ehemalige Marinesoldaten, die aus der Nutzersicht die Marineschiffe kennen, und einige Spezialisten für Informationssicherheit, Cybersecurity und Integration. Vertrieb und PMO sind ebenso vertreten wie Experten für Logistik. So können wir den ganzen Marinebereich abdecken.
 

Der Mensch wächst mit seinen Aufgaben.

Ich habe die Chance, diesen Geschäftsbereich für CGI mit aufzubauen. Das ist eine neue Herausforderung für mich, denn ich habe noch nie Geschäftsentwicklung gemacht. Aber der Mensch wächst mit seinen Aufgaben! Ich bin tatsächlich sehr erfolgreich darin. Überall, wo wir hinkommen, überzeugen wir und werden aufgefordert, ein Angebot abzugeben. Das alles finde ich so spannend, dass ich ganz sicher bei CGI bleiben möchte.

Du hast vorhin schon deinen Führungsstil angesprochen. Wie würdest du ihn beschreiben?

Ich habe einen eher weiblichen Führungsstil, der horizontal, nicht vertikal ausgerichtet ist. Ich sehe ein Team als Kreis – und ich selbst bin ein Teil davon. Wir alle haben unsere Aufgaben. Meine haben viel mit Verwaltung zu tun, aber das heißt nicht, dass ich über den anderen stehen würde. Wenn mich jemand „Chefin“ nennt, zucke ich zusammen, denn so sehe ich mich nicht. Das spiegelt sich auch in meinen Angebotsprojekten wider, bei denen ich die Expertinnen und Experten mit ins Boot und mit zum Kunden nehme.
 

Mir wird sehr viel Vertrauen geschenkt.

 

Macht CGI es dir leicht, diesen Führungsstil umzusetzen?

Ja. Ich kann hier autonom agieren und dabei jederzeit auf Unterstützung zählen, wenn ich sie brauche. Mir wird sehr viel Vertrauen geschenkt. Ich muss keine Hierarchieebenen einhalten, sondern kann mich direkt an die Person wenden, von der ich denke, dass sie mir am besten weiterhelfen kann. Wir haben hier eine ganz flache Kommunikation und eine sehr unterstützende Umgebung.

Das bedeutet übrigens auch, dass ich ziemlich autark entscheiden kann, wann ich im Homeoffice arbeite, wann ich am Standort in Hamburg oder Köln bin oder wann ich zum Kunden fahre. Ich bin also super flexibel und habe gleichzeitig engen persönlichen Kontakt zu meinem Team. Das ist mir sehr wichtig.

Welche Themen sind dir neben deiner täglichen Arbeit noch wichtig?

Das Thema Gleichberechtigung liegt mir sehr am Herzen. Ich bin zweite Vorsitzende des BPW (Business and Professional Women) in Bremen und engagiere mich zum Beispiel auch in dem Projekt „Be oK – Berufsorientierung ohne Klischees“. Das Ziel ist, dass Jugendliche jedes Geschlechts das Gefühl haben: Ich kann vollkommen frei meinen Beruf wählen und mein Leben planen. Dass ich bei CGI den Freiraum für solche Projekte habe, weiß ich sehr zu schätzen.

Zum Abschluss noch ein Blick in die Zukunft. Was sind deine Pläne für die nächsten Jahre?

Ich möchte ein sehr starkes Marinegeschäft für CGI aufbauen und meine kompetenten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fördern. Zudem würde es mich sehr freuen, wenn insgesamt mehr Frauen den Mut hätten, in der IT-Welt Karriere zu machen. Ich möchte alle Frauen ermutigen, sich etwas zuzutrauen. Vieles lernt man erst beim Laufen!

Vielen Dank für das interessante Interview, Nicole! Wir wünschen dir weiterhin viel Spaß und Erfolg bei CGI.