Sulzbach, 21. Februar 2017

CGI ist bei Kunden sehr oft mit grundlegenden Herausforderungen zur Digitalen Transformation befasst. Sie soll die Veränderung von Geschäftsprozessen und Geschäftsmodellen vorantreiben, das geht aber nicht ohne eine modifizierte Organisation und Arbeitsweise der IT. Eine bimodale IT bietet den Einstieg in eine neue, zukunftsfähige IT, zu deren vollständiger Umsetzung fünf Maßnahmen erforderlich sind.

1. Eine bimodale IT einführen.

Das Konzept der bimodalen IT unterscheidet die Systems of Records (SoRs) und die Systems of Engagements (SoEs). Zu den Systems of Records zählen beispielsweise die historisch gewachsenen Legacy-Systeme und zu den Systems of Engagements die IT-Systeme, die für die direkte Interaktion mit den Kunden verantwortlich sind. Während sich die SoRs durch etablierte Entwicklungsprozesse mit zwei bis drei Releases pro Jahr auszeichnen, geht es bei den SoEs um die schnelle Reaktion auf Kundenanforderungen; es werden monatlich oder sogar wöchentlich neue Releases von Anwendungen erstellt. Durch die Einführung einer bimodalen IT entsteht eine „IT der zwei Geschwindigkeiten“, bei der die schnelle IT agile Entwicklungsmethoden einsetzt und nach dem DevOps-Modell arbeitet.

2. Systems of Records und Systems of Engagements entkoppeln.

Bei der Umsetzung des ersten Schritts stellen Unternehmen fest, dass die Systems of Engagement in der Regel mit den transaktionalen Systeme der Systems of Records gekoppelt sind. Die SoEs sind damit von den Release-Zyklen der SoRs abhängig und können nicht so flexibel agieren wie es eigentlich wünschenswert wäre. Die IT-Abteilung sollte daher eine Service-Architektur – beispielsweise auf Basis von Micro-Services – zwischen den SoEs und den SoRs einziehen, die beide Systemwelten lose anstatt starr miteinander verbindet. Durch diese Entkopplung werden die Systems of Engagement ihrer eigentlichen Aufgabe gerecht: mit Hilfe neuer Methoden wie beispielsweise dem Design Thinking werden die innovativen Geschäftsfelder, Produkte und Services eines Unternehmens unterstützt und die Digitale Transformation wird gefördert.

3. Komplexität bei den Systems of Records durch Standardisierung reduzieren.

Traditionell sind die Systems of Records in erheblichem Maße miteinander verflochten. Unternehmen haben in der Vergangenheit betriebswirtschaftliche Standardsoftware mit individuellen, eigenentwickelten Funktionalitäten erweitert. Um die damit entstandene hohe Komplexität in der Backend-Landschaft in den Griff zu gekommen, ist eine Aufspaltung und Trennung der Standard- und individuellen Funktionalitäten erforderlich. Die eigenentwickelten Bausteine, mit denen sich ein Unternehmen vom Wettbewerb unterscheidet, sollten in fachlich definierte Micro-Services überführt werden. Verpackt in Container lassen sich die Micro-Services flexibel und skalierbar einsetzen. Die konsequente Standardisierung der IT-Infrastruktur führt zu einer deutlichen Reduktion der Komplexität und ermöglicht beispielsweise auch einen Transfer der Standardapplikationen in die Cloud. Die Schritte zwei und drei sind dabei inhaltlich eng miteinander verflochten.

4. Die nicht wertschöpfenden Standardapplikationen auslagern.

Als nächstes sollten alle Applikationen, die nicht direkt zur Wertschöpfung und damit zum Erhalt und zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit beitragen, so weit wie möglich ausgelagert werden. In vielen Fällen hilft eine Prozess-und Funktionsanalyse, die zeigt, welche Aufgaben die Anwendungen ausführen und ob es sich dabei um rein unterstützende oder tatsächlich wertschöpfende Funktionalitäten, beispielsweise kundenzentrierte, umsatzrelevante Tätigkeiten, handelt. Das sogenannte transformatorische Outsourcing setzt für die Digitale Transformation dringend benötigten Ressourcen frei und führt dazu, dass die verbleibenden SoRs mit einem Minimum an Kosten, Zeit und Aufwand betrieben werden können.

5. Mittelfristig IT- und Geschäftsprozesse in neuen Wertschöpfungsketten kombinieren.

In einem oftmals noch mittelfristig orientierten fünften Schritt erfolgt die eigentlich entscheidende Veränderung. Dabei erfolgt ein Umbau der IT und die IT-Teams verschmelzen mit den Fachbereichen. Die IT-Services werden in Einklang mit einem neuen Geschäftsmodell dekonstruiert und anschließend gemeinsam mit den Fachbereichen neu zusammengesetzt. Business und IT verschmelzen in hocheffizienten Wertschöpfungsketten. Beispiele dafür finden sich heute schon in Unternehmen, die eine Abkehr vom Produktverkauf eingeleitet haben. Maschinen und Ausrüstungsgüter werden dabei in ein umfassendes Predictive-Maintenance-Konzept eingebunden und der eigentliche Gebrauch nach dem Pay-per-Use-Modell abgerechnet. Dazu muss die IT unmittelbar in die Produkte und damit auch in die Wertschöpfungskette integriert sein.

„Die einzelnen Schritte verlaufen nicht sequentiell, sondern zum Teil parallel und iterativ. Um das Endziel, eine zukunftsfähige IT, zu erreichen, müssen alle Schritte umgesetzt werden“, sagt der Head of Digital Transformation bei CGI in Deutschland. „Die eigentliche Herausforderung für den CIO besteht darin, den digitalen Wandel aktiv voranzutreiben. Eine wichtige Rolle dabei spielt die Einbettung der IT in die wertschöpfenden Prozesse der Fachbereiche, denn dadurch entstehen innovative Produkte und Services.“

 

Weitere Informationen gibt es unter: https://www.cgi.com/de/digital-transformation.

 

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