Ist die IT-Beratung nur ein Sprungbrett? Muss man dort rund um die Uhr arbeiten? Und sind Projekte in der öffentlichen Verwaltung nicht langweilig? In diesem Interview räumt Elena Röder mit einigen hartnäckigen Vorurteilen auf. Sie arbeitet seit rund drei Jahren als Lead Consultant (inzwischen Senior Consultant) und Projektmanagerin im Public Sector von CGI.

Elena Röder, CGI
Elena Röder, CGI

Elena, du hast zunächst ein duales Bachelorstudium in BWL absolviert und bei einer großen Kommune gearbeitet. Wie hast du von dort den Weg in die IT-Beratung gefunden?

Ich hatte berufsbegleitend noch einen Master in Wirtschaftsinformatik mit Schwerpunkt IT Management draufgesetzt. Das war für mich eine völlig neue Welt, und ich wusste noch gar nicht, welchen Weg ich einschlagen möchte: ob ich eher ins Projektmanagement will oder einen fachlichen Fokus aufbauen. Deshalb wollte ich in eine IT-Beratung wechseln. Das erschien mir der richtige erste Schritt nach dem Master zu sein, denn dort kann man in viele verschiedene Projekte reinschnuppern und merkt schnell, wo die eigenen Stärken liegen und in welche Richtung es einen treibt.

Warum fiel deine Wahl auf CGI?

In der Arbeit hatte ich in der Teeküche ein paar Leute kennengelernt, die im Rahmen eines Projekts bei uns eingesetzt waren. Sie waren immer sehr nett und offen. Eines Tages habe ich herausgefunden, dass sie bei CGI arbeiten. Ich habe gemerkt: Die haben ein gutes, lockeres und kollegiales Miteinander, einen freundschaftlichen Umgang... Das wirkte alles sehr positiv auf mich. Deshalb hatte ich ein sehr gutes Gefühl dabei, mich bei CGI zu bewerben.

Was passierte nach deiner Bewerbung?

Ich habe sehr schnell einen Anruf erhalten – übrigens von der Person, die jetzt immer noch mein Manager ist. Er wollte einen Termin für ein Vorstellungsgespräch mit mir vereinbaren. Was ich bei CGI sehr positiv fand: Das war sofort auf Augenhöhe. Es wurden nicht die klassischen Bewerbungsgespräch-Fragen abgearbeitet. Stattdessen wollten sie mich wirklich kennenlernen und sehen, ob es auch einen Personal Fit gibt. Das Gespräch war sehr entspannt und nett. Ein Großteil der Zeit wurde dafür genutzt, CGI vorzustellen. Es ging also nicht so sehr um die Frage „Warum sollten wir dich einstellen?“, sondern eher darum, was mir CGI zu bieten hat.

Ich wurde dann noch zu einem Zweitgespräch eingeladen, das ebenfalls sehr gut verlief. Danach wurde mir auch schon der Arbeitsvertrag zugeschickt, und ein paar Monate später gings los.

Wie war dein Start?

Mein Start war ungewöhnlich, denn ich habe zum 1. Oktober angefangen – und das hier in München! Ein paar Tage vorher war die Firmen-Wiesn von CGI. Auch wenn ich noch nicht angestellt war, wurde ich bereits eingeladen. Ich habe meine zukünftigen Kolleginnen und Kollegen also alle auf der Wiesn kennengelernt.

An meinem ersten Arbeitstag ging’s ins Büro – gemeinsam mit anderen New Joinern, meinem Manager und meinem Mentor, der mir in den ersten Monaten zur Seite gestanden hat. Der zweite Tag war direkt ein ganz normaler Arbeitstag. Ich hatte von Anfang an ein Projekt, aber auch interne Schulungen und Zeit, mich einzufinden. Nach ein paar Wochen war ich schon voll im Thema und in meinen Projekten. Dann liefs.
 Kannst du uns etwas über deine Projekte erzählen?

In einem Projekt geht es zum Beispiel darum, die Durchführung von Wahlen digital zu unterstützen. Das ist sehr komplex, und das Timing muss zu hundert Prozent stimmen, denn am Wahltag muss alles laufen. Ich finde das sehr spannend, und es macht mir ganz viel Spaß. In einem anderen Projekt habe ich mich mit der Implementierung eines RPA-Bots beschäftigt (RPA = Robotic Process Automation, Anm. d. Red.) – also der Automatisierung von Geschäftsprozessen durch den Einsatz von digitalen Software-Robotern. Ein weiteres war ein Transitionsprojekt, und es gab ein paar agile Projekte. Da ist schon einiges dabei gewesen.

Was gefällt dir an deinem Job?

Ich finde es super, dass es so abwechslungsreich ist. Bei CGI kann man wirklich seines eigenen Glückes Schmied sein. Wir haben einen Personal Development Plan für die nächsten drei bis fünf Jahre. Da kann man sich überlegen, in welche Richtung man sich entwickeln will.

Generell haben wir viele Möglichkeiten. Wenn es ein neues Projekt gibt, das ich spannend finde, kann ich sagen, dass ich es übernehmen möchte. So kann man sich selbst seinen Weg bahnen und sich in eine bestimmte Richtung weiterentwickeln. Wenn ich Karriere machen möchte, kann ich mich ins Zeug legen, Zusatzthemen übernehmen, und es wird honoriert. Wenn jemand aber in einer Lebensphase ist, in der der Fokus weniger auf der Arbeit liegt, ist das auch kein Problem. Man kann sich dafür entscheiden, auf seiner Position zu verweilen und einfach nur einen guten Job zu machen. Ich finde es ganz schön, dass es bei uns nicht dieses „Up or out“-Denken gibt.

Haben sich deine Vorstellungen von der Arbeit in einer IT-Beratung bewahrheitet?

Meine positiven Vorstellungen haben sich bewahrheitet. Es ist viel schnelllebiger, als wenn man direkt in der öffentlichen Verwaltung arbeitet. Man kann sich selbst mehr verändern – und mit seiner Arbeit mehr Veränderung bewirken. Schließlich werden wir auch nur in solchen Projekten eingesetzt, in denen etwas vorangehen soll und muss.

Was sich nicht bewahrheitet hat, sind meine Befürchtungen. Wenn man von Beratungen hört, heißt es oft, dass die Leute mindestens 12 Stunden am Tag arbeiten und Stress und Druck von allen Seiten haben. Das ist bei CGI anders. Man kann sich freiwillig bei Zusatzthemen einbringen, wenn man das will, und das wird auch gesehen. Aber die Manager achten darauf, dass man sich nicht überlastet, sondern eine ausgewogene Work-Life-Balance hat.

Ich habe die IT-Beratung früher als Sprungbrett gesehen, von dem aus man nach ein paar Jahren ausgebrannt in einen Konzern wechselt. Mittlerweile habe ich aber ein ganz anderes Bild: Ich bin super zufrieden und habe viel Spaß an der Arbeit. Außerdem habe ich bei Kolleginnen und Kollegen gesehen, dass sich unser Job sehr gut mit Familie und Co vereinbaren lässt – oder mit sonstigen privaten Änderungen, die eine Stundenreduzierung erfordern. CGI ist auf jeden Fall ein Arbeitgeber, der auch langfristig funktioniert, in allen Lebenssituationen.

Hand aufs Herz: Sind die Projekte in der öffentlichen Verwaltung genauso spannend wie in der freien Wirtschaft?

Es ist anders, aber mindestens genauso spannend, finde ich. Wenn man ein sehr fortschrittliches, durchdigitalisiertes Unternehmen berät, kann man vielleicht noch die letzten fünf Prozent an Digitalisierung oder Effizienz herausholen. Im Gegensatz dazu kann man in der öffentlichen Verwaltung noch große Veränderungen bewirken. Das finde ich tatsächlich charmanter.

Wie hast du dich in den vergangenen drei Jahren bei CGI weiterentwickelt?

In der Zeit habe ich zwei Leverage Level (Erfahrungsstufen, Anm. d. Red.) durchschritten und stecke gerade in der Promotion-Runde zum Senior Consultant. Gestartet bin ich im Projektmanagement, wo ich erst kleinere Arbeitspakete und später dann Projektleitungsrollen übernommen habe. Die Projekte und die Verantwortung wurden immer größer.

Ich bin eine Generalistin: Von vielen IT-Themen habe ich ein grundsätzliches Verständnis, könnte aber zum Beispiel keinen Code schreiben. Wenn mir die technischen Projektbeteiligten etwas erzählen, verstehe ich, was sie meinen und wo die Barrieren und Hürden sind – aber ich bin nicht die Person, die es technisch umsetzt. Das wäre auch nicht das, was mir Spaß macht, denn ich mag vor allem den Austausch und das Managen. Deshalb fühle ich mich in der Projektleitungsrolle perfekt aufgehoben.

Bei CGI habe ich etliche Fortbildungen im Bereich Projektmanagement gemacht: angefangen mit IPMA, Level D, über den PRINCE2 Practitioner bis hin zu agilen Zertifizierungen, Scrum Master und Product Owner. Immer, wenn ich bisher eine Fortbildung machen wollte, war das nie ein Problem. Im Gegenteil: Es wurde sich gefreut. Und wenn man sich einfach mal in ein Thema einlesen will – das war bei mir zum Beispiel IT-Security – ist unsere eLearning-Plattform Academia spitze dafür. Da gibt es wahnsinnig viel guten Content.

Was sind deine Pläne für die Zukunft?

Ich möchte noch größere, komplexere Projektleitungsrollen annehmen und mich in weitere Themen einarbeiten. Zum Beispiel finde ich Ausschreibungen sehr spannend. Außerdem möchte ich neue, innovative Themen wie künstliche Intelligenz mitgestalten und mit vorantreiben. In ferner Zukunft kann ich mir auch vorstellen, Personalverantwortung zu übernehmen.

Wir wünschen dir weiterhin viel Freude und Erfolg! Vielen Dank für das interessante Interview.