Gilles Cymbalista, CGI

Gilles Cymbalista

Vice President, Consulting Services

 

Immer mehr Unternehmen wollen generative KI nutzen. Es wurde bereits viel über die üblichen Punkte geschrieben, die zu beachten sind, wenn man die Technologie ausprobieren und einsetzen will – zum Beispiel über die Auswahl geeigneter KI-Lösungen und -Anbieter, über Sicherheit und Datenschutz oder über die verantwortungsvolle Nutzung von KI.

Doch was im Diskurs meist fehlt, sind zwei wesentliche Überlegungen auf dem Weg zu generativer KI: Wissenshoheit und Nachhaltigkeit.

Zweifellos sind sowohl KI als auch Nachhaltigkeit wichtige Trends in den verschiedensten Branchen und Ländern. Zum Beispiel zeigt unsere „Voice of Our Clients“-Studie aus dem vergangenen Jahr, dass 57 Prozent der befragten Führungskräfte aus Business und Technologie KI erproben oder Proof of Concepts durchführen. 55 Prozent der Befragten halten Nachhaltigkeit für äußerst wichtig, um in Zukunft Mehrwerte für Stakeholder zu generieren. Beides ist essenziell, um Wettbewerbsvorteile zu erzielen.

Allerdings ist beides mit zahlreichen Herausforderungen verbunden – darunter die Eingrenzung des Anwendungsbereichs von KI-Daten (hier kommt die Wissenshoheit ins Spiel) und das Managen der Auswirkungen von KI auf die Nachhaltigkeit. Diese beiden Herausforderungen müssen bedacht und angegangen werden. Nur so lässt sich sicherstellen, dass Organisationen sowohl von den Möglichkeiten der generativen KI profitieren als auch ihre Klimaschutzziele weiterverfolgen.

Wie Sie riesige Datenmengen in den Griff bekommen

Daten sind der Treibstoff der generativen KI – und sie stehen in immer größeren Mengen zur Verfügung. Dies wirft Fragen hinsichtlich der Wissenshoheit auf. Wie bestimmt man, welche Arten von Daten und wie viele gescannt, gespeichert, analysiert und für Businesszwecke genutzt werden sollen?

Zur Wissenshoheit gehört das Setzen von Grenzen, um den Einsatz der KI beim Scannen der riesigen Datenmengen zu steuern. Ziel ist eine angemessene und verlässliche Zusammenstellung von Datenbeständen, die ihren Zweck erfüllt.

Spezielles Fachwissen und besondere Fähigkeiten sind erforderlich, um Wissenshoheit zu erzielen. Zudem braucht es das richtige Wissensmanagement-Modell und die passenden Systeme. Zum Beispiel stellt sich die Frage, ob ein dezentrales oder ein zentrales Wissensmanagement-Modell für Ihre Organisation am besten geeignet ist. Welche Art von Systemen benötigen Sie für die Interaktion mit Großen Sprachmodellen (Large Language Models, LLMs) – und wie wählen Sie das richtige Ökosystem aus? Wie können Sie Ihr Modell und Ihre Systeme mit den regulatorischen Vorgaben in Einklang bringen – zum Beispiel mit der Europäischen Datenschutz-Grundverordnung (General Data Protection Regulation, GDPR) und anderen vergleichbaren europäischen und globalen Regelungen? Und nicht zuletzt: Wie stellen Sie die verantwortliche Nutzung der generativen KI sicher, wenn Sie riesige Datenmengen für neue Businesszwecke scannen und bearbeiten?

Lesen Sie hierzu unsere Blog-Artikel, die sich mit der verantwortungsvollen Nutzung von KI und dem Aufbau eines KI-Ökosystems aus mehreren Modellen beschäftigen.

Wie Sie die Nachhaltigkeit von generativer KI sicherstellen

Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Einführung generativer KI ist die Nachhaltigkeit. Die Rechenleistung, mit der riesige Datenmengen gescannt, Muster analysiert und menschliches Verhalten nachgeahmt werden, erfordert große Mengen an Strom und Wasser – Strom für den Betrieb der Systeme und Wasser für deren Kühlung. So haben zum Beispiel Unternehmen wie Microsoft, OpenAI und Google bei der Entwicklung neuer KI-Lösungen einen erheblichen Anstieg ihres Wasserverbrauchs verzeichnet. Um die Hitze zu reduzieren, die von KI-Systemen erzeugt wird, müssen sie Wasser aus nahegelegenen Quellen wie Flüssen in die Kühltürme der Datenzentren pumpen.

Unternehmen, die mit der Nutzung generativer KI beginnen oder diese ausbauen möchten, müssen den dafür benötigten höheren Energieverbrauch und die damit verbundenen Kosten beachten. Es bedarf Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz. An dieser Stelle können Experten und Expertinnen helfen, die sowohl über KI- als auch über Nachhaltigkeits-Know-how und -Erfahrung verfügen.

Mit unseren Kunden führen wir Assessments durch, die zeigen, wie sie ihre KI-Projekte so eingrenzen können, dass sie sich auf die richtigen Informationen fokussieren – in anderen Worten: wie sie Wissenshoheit sicherstellen und dabei energieeffiziente KI-Verfahren implementieren. Die Assessments können ihnen helfen, ihren durch KI verursachten Energieverbrauch um bis zu 50 Prozent zu senken.

Wie Sie eine zielgerichtete und nachhaltige Roadmap für generative KI entwickeln

Wenn Ihr Unternehmen die Nutzung generativer KI erprobt oder sich gerade mit der Einführung beschäftigt, finden Sie hier einige Empfehlungen, wie Sie Wissenshoheit und Nachhaltigkeit mit einbeziehen:

  1. Gehen Sie schrittweise vor: Beginnen Sie mit einer grundlegenden Bewertung Ihrer aktuellen Situation und einer klaren Identifizierung der Anforderungen, Chancen und Herausforderungen. Erstellen Sie im Anschluss eine mehrstufige Roadmap mit realistischen Meilensteinen und Zielen, auf welche Daten wie zugegriffen wird und welche Auswirkungen dies auf die Umwelt hat.
  2. Führen Sie Proof-of-Concepts durch: Bei unserer KI-Arbeit mit Kunden aus unterschiedlichsten Branchen haben wir gelernt, wie wichtig Proof-of-Concepts (PoC) sind. Sich die Zeit zur Fertigstellung eines PoC zu nehmen, bevor man sich in ein großes Implementierungsprojekt stürzt, reduziert die Risiken deutlich und sorgt für bessere Ergebnisse – insbesondere in einem sich schnell entwickelnden Gebiet wie KI.
  3. Finden Sie den richtigen Partner: Es ist erfolgsentscheidend, einen Partner zu haben, der nicht nur KI-Expertise und -Lösungen bietet, sondern auch Wissensmanagement und Nachhaltigkeitskompetenz. Ein solcher Partner kann die umfassende Beratung leisten, die für eine erfolgreiche Implementierung notwendig ist.
  4. Stellen Sie eine enge Zusammenarbeit sicher: Der richtige Partner ist nichts wert, wenn es keine enge Zusammenarbeit zwischen seinen und Ihren Teams gibt. Versichern Sie sich, dass Ihr Partner über Best Practices, Tools und andere Ressourcen verfügt, um eine effektive Zusammenarbeit zu gewährleisten.
     

Generative KI verändert das Geschäftsleben – und die ganze Welt. Es muss vieles bedacht werden, wenn man sich in Richtung generative KI bewegt. Je besser Sie vorbereitet sind, desto besser werden Ihre Ergebnisse sein. Wir sind überzeugt, dass Wissenshoheit und Nachhaltigkeit zwei Erfolgsfaktoren auf dem Weg zu generativer KI sind. Die Investition in sie kann Ihnen einen Wettbewerbsvorteil verschaffen.

CGI ist Experte auf beiden Gebieten und kann Sie bei der Maximierung beider Faktoren unterstützen. Kontaktieren Sie meinen deutschen Kollegen Melvin Franzen oder mich, um mehr über unsere Arbeit zu erfahren.

Über diesen Autor

Gilles Cymbalista, CGI

Gilles Cymbalista

Vice President, Consulting Services

Gilles Cymbalista ist Datenwissenschaftler in unserem Digital Innovation Center in Frankreich. Er berät Kunden und entwickelt Proof-of-Concept-Lösungen für eine Reihe von Dienstleistungen – unter anderem dazu, wie sich die Möglichkeiten der Generativen KI verantwortlich und nachhaltig nutzen lassen. Als erfahrener Analytics-Spezialist bringt Gilles Cymbalistasein ...