Tobias Leipold, CGI

Tobias Leipold

Vice President Consulting Service

 

Im Dezember 1895 fotografierte Wilhelm Röntgen die Hand seiner Frau Bertha. Das Besondere an dem Bild war, dass ihre Ringe auf dem Skelett der Finger zu schweben schienen. Diese Innovation legte den Grundstein für einen Großteil der modernen Medizin. Heute wird sie durch künstliche Intelligenz (KI) weiter perfektioniert.

Welche Herausforderung nichtkompatible Bilddaten für die Radiologie bedeuten

Durch ihre Expertise bei der Erstellung, Analyse und Bewertung von Aufnahmen des menschlichen Inneren spielen Radiologinnen und Radiologen heute eine zentrale Rolle bei vielen medizinischen Verfahren und Behandlungen. Im Laufe der Jahre wurden die Technologien für die Bildgebung dabei immer weiter verfeinert und ergänzt – unter anderem durch den Ultraschall und die Magnetresonanztomographie. Diese Entwicklungen brachten neue Möglichkeiten, aber auch neue Herausforderungen mit sich.

„Durch die digitale Speicherung können die Bilder und andere relevante Informationen von jedem beliebigen Ort aus abgerufen werden. Dies macht zum Beispiel das Einholen von Zweitmeinungen einfacher denn je. Expertinnen und Experten am anderen Ende der Welt lassen sich nun bei Bedarf problemlos hinzuziehen. Ein ganz wesentlicher Baustein in der Optimierung der Radiologie ist, dass KI es schafft, Millionen von Bildern zu vergleichen und als Erfahrungsschatz zur Verfügung zu stellen. Die Radiologinnen und Radiologen haben damit eine deutlich bessere Datengrundlage für ihre Entscheidungen. Gleichzeitig haben wir im heutigen Gesundheitswesen jedoch viel Bildmaterial vorliegen, das mit anderen Lösungen nicht kompatibel ist“, beschreibt Fredrik Augustsson, Leiter der Gesundheitstechnologie bei CGI in Schweden, diese Ambivalenz.

Was KI für die Analyse und Bewertung von Bilddaten bedeutet

KI erweist sich heute bereits als außerordentlich leistungsfähige Technologie zur Analyse und Bewertung von Bildern. Das System wird trainiert, indem man es mit Hunderttausenden Aufnahmen und den dazugehörigen Diagnosen füttert. Mit diesen Hintergrundinformationen kann die KI dann neue Bilddaten analysieren und Rückschlüsse daraus ziehen. Der Vorgang erfordert allerdings leistungsfähige Lösungen zum Speichern und Verwalten von Daten. Studien in Gesundheitszentren, auch in Europa und den USA, haben vielversprechende Ergebnisse im Hinblick auf eine genauere und schnellere Diagnostik gezeigt.

Um den Nutzen einer Investition im Laufe der Zeit zu maximieren und die KI besser zu trainieren, ist es auch wichtig, sich nicht in eine komplette Abhängigkeit von einer bestimmten Technologie zu begeben und nur diese zu verwenden. Laut Fredrik Augustsson besteht das Hauptproblem darin, dass das Bildmaterial nicht homogen ist, sondern viele verschiedene Formen und Formate haben kann und an unterschiedlichen Orten gespeichert wird – oft abhängig davon, mit welcher Ausrüstung es erstellt wurde oder zu welcher Organisation es gehört.

„Durch die Kombination unseres Fachwissens und unserer Lösungen für die Speicherung und Analyse großer Datenströme mit den technischen Geräten und Lösungen für das medizinische Bildmanagement unseres Partners GE HealthCare haben wir ein gemeinsames Angebot geschaffen, das dem Gesundheitssektor hilft, die Herausforderungen dieses Bildmanagements gut zu bewältigen“.

Schneller, einfacher und leistungsfähiger: KI im Gesundheitswesen

„Mit der richtigen digitalen Unterstützung ist es möglich, die Anzahl der Protokolle zu reduzieren, die Bildformate zu übersetzen und Bilder mit Hilfe von KI zu analysieren. Beim richtigen Einsatz in der Organisation erhöht dies signifikant die Kapazität und verringert das Risiko von Fehldiagnosen. Die Digitalisierung kann auch sicherstellen, dass die Bilder effizienter genutzt werden und weniger Aufnahmen notwendig sind, was wiederum die Kosten deutlich reduziert und unnötige Untersuchungen vermeidet.“

Wir unterstützen unsere Kunden dabei, die notwendigen technischen Lösungen mit anderen Gesundheitssystemen und Arbeitsprozessen zu harmonisieren, so dass die Verwaltung und die Nutzung vereinfacht und gleichzeitig die neuen intelligenten Technologien eingesetzt werden können. Dadurch verkürzen sich die Wartezeiten und die Patientinnen und Patienten können den Weg durch die Institutionen schneller durchlaufen.

Die Unterstützung bei der Bildkontrolle ist jedoch nicht der einzige Bereich, in dem KI helfen kann. Sie ermöglicht auch eine effizientere Ressourcenplanung und die Verwaltung großer Patientenströme.

Möchten Sie mehr darüber erfahren, wie wir Ihnen helfen können, die Herausforderungen im Gesundheitswesen besser zu bewältigen? Dann nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf.

Über diesen Autor

Tobias Leipold, CGI

Tobias Leipold

Vice President Consulting Service

Tobias Leipold ist Vice President für den Bereich Health und verfügt über 15 Jahre Erfahrung im Bereich der Umsetzung von digitalen Strategien im Gesundheitswesen. Er ist Top Innovator 2021 und digitaler Gestalter der medizinischen Zukunft.