Beatrix Hock, CGI

Beatrix Hock

Director Consulting

Instant Payments – seit 2017 berichten wir in unserem Facts on Finance Blog regelmäßig über die aktuelle Entwicklungen im Umfeld der sekundenschnellen Bezahlvariante. Was in Deutschland und Europa geschieht, erfahren wir meist aus erster Hand. Doch was passiert in der Welt, und wie gehen andere Länder mit der Einführung von Instant Payments um?

Was für einige von uns noch oft ein „Umdenken“ erfordert, ist für einige Länder schon ein „alter Hut“. Beispiel hierfür ist Japan, das bereits seit 1973 über ein „Echtzeit“-Zahlungsverkehrssystem verfügt. Direkt gefolgt von der Schweiz (seit 1987), Taiwan (seit 1995) und Island (seit 2001). Sicher, nicht jedes der genannten Länder nutzt ein Real Time Settlement, wie wir es im SCTInst-Verfahren verwenden. Doch der Grundgedanke ist nicht vollends neu.

Weltweit rund 20 Sofortüberweisungssysteme

Heute gibt es weltweit etwa 20 Sofortüberweisungssysteme, die 54 Länder in unterschiedlichen Facetten eingeführt haben. Man kann durchaus auch von mehr Sofortüberweisungssystemen ausgehen, einige von ihnen sind jedoch noch in der Entwicklungsphase.

Alle derzeit vorhandenen Sofortüberweisungssysteme verbindet ein grundlegendes Problem: Es handelt sich meist um lokale und nicht grenzüberschreitende Initiativen. Dennoch geht der aktuelle Trend klar in Richtung einer grenzüberschreitenden Abdeckung. Dies soll vor allem mit einer Vereinheitlichung von Standards erreicht werden.

Europa stellt hierbei ein Paradebeispiel dar. Nach dem Start des SCTInst1-Projekts planen die Akteure von Beginn an, die gesamte SEPA-Zone (die 34 europäische Länder umfasst) abzudecken. Auch wird die Betragsgrenze von einem derzeitigen Höchstbetrag von 15.000 Euro auf 100.000 Euro (ab Juli 2020) angehoben. Es ist zu vermuten, dass die Entwicklungen der weltweit implementierten Sofortzahlungssysteme den Druck auf die Betragsanhebung erhöht und somit die europäische Initiative zum Handeln motiviert hat.

Auch sind weltweit Einzelhandels-Use-Cases, Abwicklung von Sofortkrediten, Open APIs sowie die Umstellung auf den globalen Zahlungsstandard ISO 20022 Schlüsselfaktoren, die Echtzeit-Zahlungen auf der ganzen Welt vorantreiben.

Die aktuellen Top 3 der Sofortzahlungssysteme

Aktuellen Umfragen zufolge und gemessen an gezeigtem Wachstum, Funktionalitäten, Marktabdeckung als auch Betragslimitierung, teilen sich derzeit die Sofortzahlungssysteme NPP (Australien), IMPS (Indien), und FAST (Singapore) weltweit die vordersten Ränge.

Doch ist die Entwicklung dynamisch und ändert sich fast täglich. Und genau das verspricht, spannend zu werden.

Unterschiedliches Vorgehen in den Ländern

Die Technologie wird auch von der öffentlichen Hand unterstützt. In einigen Ländern (z.B. Großbritannien, Indien, USA) sind enge Kooperationen zwischen Ministerien, Datenschützern, der Regierung und den Banken festzustellen. Alle agieren mit dem obersten Ziel, ein einziges Ökosystem zu generieren, das die digitale Transformation erleichtert.

Während in einzelnen Ländern den Kunden die Wahl gelassen wird, welche Zahlungsform sie nutzen möchten (z.B. Europa, Australien), setzen andere Länder darauf, den kompletten Massenzahlungsverkehr über das Instant-Payments-System abzuwickeln. Ein Beispiel hierfür ist unter anderem Saudi Arabien, wo die Zentralbank eine Betragsschwelle festsetzt. Alle Transaktionen unter dieser „Schwelle“ sind ausschließlich über das Instant-Payments-System (IPS) abzuwickeln. Ausschließlich die Betragsschwelle übersteigende Zahlungen dürfen nach „Roll-Out“ in das derzeitige Zahlungssystem geleitet werden. Bei Missachtung ist eine automatische Abweisung der Zahlung durch das Clearing-System geplant.

Aktive Integration von Dienstleistern

Sei es im Bereich QR-Code-Generierung, Proxy Services oder Open API – die aktive Involvierung von späteren Dienstleistern fördert deutlich die Geschwindigkeit, mit der ein Sofortüberweisungssystem im Land sowie grenzüberschreitend ausgerollt werden kann. Russland, Brasilien und Australien gehen hier zum Beispiel offen mit der Integration von zukünftigen Dienstleistern um. Vendoren werden nach den Sicherheitsanforderungen geprüft und zu aktiven Beteiligten für den Erfolg des Sofortüberweisungssystem gemacht.
Selbstredend beinhaltet dieses Vorgehen Vor- als auch Nachteile – ist jedoch unbestritten (sofern die richtigen und marktrelevantesten Partner selektiert wurden) ein klarer Erfolgtreiber für die Initiative.

CGI und Instant Payments – Wir vernetzen Sie weltweit

Sie sind global aktiv und müssen die unterschiedlichen und vor allem vielseitigen Anforderungen diverser Sofortüberweisungssysteme erfüllen? Mit unserer mehr als 40-jährigen Expertise im Zahlungsverkehr unterstützen wir Sie aktiv bei der Erfüllung der Vorgaben. Hierbei greifen wir auf den reichen Erfahrungsschatz unserer mehr als 600 Payments-Experten sowie unserer hauseigenen Real Time Engine zurück. Unser Expertenteam hat aktiv die Einführung des FPS in dem Vereinigten Königreich begleitet und blickt auf weltweite Installationen unserer Instant Payments Engine zurück. Wir unterstützen Sie mit unserem Client-Proximity-Ansatz vor Ort. Darüber hinaus stehen wir Ihnen bei strategischen Entscheidungen zur Verfügung.

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Über diesen Autor

Beatrix Hock, CGI

Beatrix Hock

Director Consulting

Beatrix Hock ist Director Consulting Expert im Bereich Banking mit Schwerpunkt Payments und Beratung bei der Transformation in Agile Arbeitsmethoden. Mit ihrer Internationalen und langjährigen Expertise und Erfahrung in den Bereichen Payments, Consulting, Market Data, Medien und Projektleitung in verschiedenen Management-, Beratungs- und Vertriebspositionen begleitet ...