Sebastian Baron

Sebastian Baron

Business und Functional Analyst

Gerade einmal die Hälfte der Banken weltweit verfügen über eine einheitliche digitale Strategie, die sich durch das gesamte Unternehmen zieht. Das ergab die Studie „Global 1000“, die CGI durchgeführt hat. 200 Banken in 14 Ländern wurden befragt – sie sind in den Bereichen Retail, Capital Markets, Asset Management, Transaction Banking und Wealth Management tätig. Außerdem wurden in über 20 Ländern persönliche Gespräche mit führenden Köpfen von Unternehmen geführt, die in zehn Branchen im Bereich Business und Technologie agieren. Die Umfragen werden von CGI jährlich durchgeführt: Für einen weltweit führenden Beratungs- und IT-Dienstleister gehört es zu den wichtigsten Aufgaben, seine Kunden zu verstehen, ihre Bedürfnisse zu identifizieren und Lösungen zu schaffen, die den Kunden einen Vorteil in dem immer stärker werdenden Wettbewerb geben können.

Mehr Geld für IT

Nur 50 Prozent der befragten Kunden haben eine einheitliche digitale Strategie für ihr Unternehmen entwickelt. Immerhin wollen davon 36 Prozent die IT-Strategie noch ausweiten. Über die Zurückhaltung der Banken im IT-Bereich können nur Vermutungen angestellt werden. Ist ihnen das Thema zu komplex? Denn 64 Prozent setzen auf Partnerschaften mit Experten von externen Dienstleistern. Deutlich zu erkennen ist aber auch, dass IT und IT-Entwicklung von führenden Banken als wichtige Aufgabe erkannt wird: Im Durchschnitt werden in den nächsten drei Jahren 5,5 Prozent mehr für das IT-Budget bereitgestellt.

Größte Herausforderung: die zunehmende Schnelligkeit

Was sind die Herausforderungen? Die Ansprüche an Banken sowohl in Bezug auf Kundenorientierung, Innovation, Agilität als auch Effizienz erfordern die Entwicklung und den Einsatz neuer organisatorischer und technologischer Methoden und Lösungen. Die eigentliche Herausforderung ist die immer weiter zunehmende Schnelligkeit. Auch wenn Digitalisierung in aller Munde ist: Sie ist kein Selbstzweck! In Zukunft werden diejenigen Banken erfolgreich sein, die ihre Kunden kennen, ihre Bedürfnisse verstehen und die passenden Produkte und Services anbieten. Ein smarter Umgang mit Daten, die Förderung von Innovationen und die Zusammenarbeit mit FinTechs sind dabei wichtige Erfolgsfaktoren.

Kurz: Die klassische Bankenwelt verwandelt sich mehr und mehr in ein branchenübergreifendes Ökosystem mit integrierten Finanzdienstleistungen. Damit stellt sich die grundsätzliche Frage nach der Rolle von Banken in digitalen Ökosystemen und ihre Interaktion mit Kunden, Mitarbeitern, Partnern und Wettbewerbern.

IT: Wohin fließen die Mittel?

Zahlreiche Banken wollen das IT-Budget aufstocken. Doch wie sollen die Gelder gewinnbringend eingesetzt werden? In der CGI-Studie wurden die Kernziele von Banken untersucht.

  • Fast vier Fünftel der Befragten (79 Prozent) gaben an, dass der Schutz des Kerngeschäfts durch eine verbesserte Cyber Security und einen verbesserten Umgang mit sensiblen Daten ausgebaut werden soll.
  • 66 Prozent finden die Verbesserung der Kundenerfahrung durch Self-Services und erweiterte Analysetools wichtig.
  • 55 Prozent sind der Meinung, dass die Nutzung neuer Technologien in einem breiteren Ökosystem erfolgen soll, um eine bessere Position in der Wertschöpfungskette erreichen zu können
  • 55 Prozent wollen auf die Modernisierung von Technologie, Payments und Automatisierung auf einer Standardplattform setzen.
  • Der Ausbau der Agilität innerhalb der Organisationen wird ebenfalls als wichtiges Thema angesehen.

Die Banken sind sich durchaus bewusst, dass der Gesamtprozess durch immer detailliertere Regulierungen begleitet wird. Immerhin rechnen 79 Prozent der Befragten mit höheren regulatorischen Anforderungen.

Auch die Anforderungen an Cyber Security und Data Governance und somit die allgemeine Komplexität der Umgebung werden steigen. Ein weiterer fataler Punkt sind Defizite im Rahmen von digitalen Talenten und Führungskräften. Die Konsequenz? Die regulatorischen Herausforderungen in 2017 können bedeuten: Banken können der frist- und budgetgerechten regulatorischen Konformität zunehmend nur noch durch die Kombination eines agilen Projektmanagements, flexibler IT-Strukturen und einer fortlaufenden proaktiven Weiterentwicklung ihrer IT-Security begegnen. Da drängt sich die Frage auf, ob die Banken an Outsourcing wie etwa Managed Services denken müssen, um die Kosten gering zu halten und trotzdem die hohen Sicherheitskosten zu decken.

Modernisierung des Payment-Sektors an erster Stelle

Die interviewten Fachkräfte haben sich zu den Fokusthemen der Investitionen wie folgt erklärt:

  • 76 Prozent sprechen sich für eine Modernisierung des Payment-Sektors aus: Eine Kostenersparnis beim Personalaufwand kann sich zum Beispiel durch die Automatisierung von Prozessen ergeben: etwa bei der Kreditvergabe und den entsprechenden Scoring-Methoden.
  • Drei Viertel der Befragten (Vorjahr: 47 Prozent) sind davon überzeugt, dass neue Liefermodelle, vor allem im Agilen Sektor (DevOps), standardisierte Plattformen und Automation gefragt sind.
  • 64 Prozent der Umfrageteilnehmer (Vorjahr: 42 Prozent) halten derzeit fortschrittliche Analysetools im Rahmen von Customer Experience und Controls für wichtig. Denn Automation hilft, Kosten einzusparen.
  • 52 Prozent wollen auf neue Technologien und Partnerschaften setzen. Dieser Wert wird sich in den nächsten drei Jahren auf 62 Prozent erhöhen

Studienergebnisse: Portfolio von CGI

Mit dem gewonnenen Wissen aus der CGI-Studie „Global 1000“ haben wir ein Portfolio entwickelt, das die Kunden End-to-End unterstützen wird. Dabei legen wir besonderes Augenmerk auf die vier Kernprioritäten Modernisierung, Digitalisierung, Payments und Sicherheit.

Über diesen Autor

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Sebastian Baron

Business und Functional Analyst

Sebastian Baron ist Business und Functional Analyst im Bereich Financial Services. Seine fachspezifischen Schwerpunktthemen liegen im regulatorischen Umfeld, wie MiFID, MiFIR und Basel. Zurzeit ist er an einem umfangreichen Projekt zur Entwicklung einer MiFID-Anwendung bei einer großen deutschen Bank beteiligt.