Philip Feldmann, CGI

Philip Feldmann

Senior Consultant

Banken sind nicht mehr die einzigen Akteure am Finanzplatz. Schon seit Jahren drängen weitere Player wie Technologiekonzerne und FinTechs auf den Markt. Die Folgen: ein aufgeheizter Wettbewerb und das steigende Risiko, Marktanteile zu verlieren. Doch die neuen Akteure erschließen den Banken auch interessante neue Perspektiven – wenn es gelingt, ein funktionierendes Ökosystem aufzubauen. 

Mit ihrem innovativen Produkt- und Dienstleistungsportfolio haben sich FinTechs und Technologiekonzerne in den letzten Jahren als ernstzunehmende Größen auf dem Finanzmarkt etabliert. Auf Seiten der Banken führt dies zu einem wachsenden Innovationsdruck, zusätzlich befeuert durch die sich rasch ändernden Anforderungen der Konsumentinnen und Konsumenten.  

Auf Grund ihrer komplexen Strukturen und der strikten Reglementierung haben Banken größere Hindernisse zu überwinden, wenn sie in schnellem Tempo neue Angebote auf den Markt bringen möchten; ihre Entwicklungszyklen sind unter Umständen länger, als dies bei den kleinen agilen FinTechs der Fall ist. Dennoch stehen auch den Banken interessante neue Perspektiven offen. 

Win-win-win: eine Rechnung, die für alle Parteien aufgeht 

Die Antwort liegt – wie so oft bei der Digitalisierung – in der Integration. Wenn Banken und FinTechs zusammenarbeiten, kann jede Partei ihre individuellen Stärken einbringen:  

  • Die Banken verfügen über gewachsene Kundenbeziehungen, große Mengen an Kunden- und Nutzerdaten und natürlich die jahrzehntelange Erfahrung im Umgang mit den finanzmarktspezifischen Regularien. 
  • Die FinTechs zeichnen sich dagegen durch ihr technologisches und innovationsgetriebenes Verständnis, ihre Agilität und eine oft hochgradige Spezialisierung aus. 

So ist es kein Wunder, dass sich auf dem Markt mehr und mehr erfolgreiche Kooperationen bilden. Ein Beispiel: Viele Banken haben in Zusammenarbeit mit FinTechs Robo-Advisor realisiert und entsprechen mit diesem Service genau den Wünschen der Konsumentinnen und Konsumenten von heute. Gleichzeitig vermeiden sie den zeitlichen und finanziellen Aufwand für eine Eigenentwicklung. 

Der Dritte im Bunde: global agierende IT-Dienstleister 

Unter Umständen bedarf es neben Bank und FinTech jedoch eines weiteren Partners, um sich gegenüber den anderen Marktteilnehmern behaupten zu können. Global agierende IT-Dienstleister bringen das notwendige technologische und branchenspezifische Know-how mit, das die Skalierung und den reibungslosen Betrieb innovativer Anwendungen erlaubt – auch über die manchmal begrenzten Möglichkeiten eines FinTechs hinaus.  

Fintech Ökosystem Abbildung

In einem solchen breit aufgestellten Ökosystem lassen sich dann auch problemlos größere und große Projekte aufziehen bzw. anforderungsgerecht skalieren.  

Die Erfahrung zeigt, dass die Einbindung von IT-Dienstleistern sich gerade dann als außerordentlich sinnvoll erweist, wenn zum Beispiel Standpunkte besonders verfestigt und schwer zu vereinbaren sind oder wenn die Komplexität überhandnimmt und selbst die eigenen Mitarbeitenden den Überblick zu verlieren drohen. In solchen Situationen ist eine externe neutrale Sicht extrem hilfreich, um neue Impulse zu geben, Prozesse und Produkte nachhaltig verbessern und in die Projekte neuen Schwung zu bringen.  

Die ideale Kooperation: Kriterien für den Erfolg 

Selbstverständlich ist es entscheidend, bereits im Vorfeld die Erwartungen aller Seiten transparent zu kommunizieren und konsequent abzugleichen. Je besser die verschiedenen Arbeitsweisen und Kulturen miteinander harmonieren, desto reibungsloser verläuft auch die Zusammenarbeit im Projekt.  

Darüber hinaus müssen jedoch auch die „Hard Facts“ einer eingehenden Prüfung unterzogen werden: Verfügt der Partner über die notwendige fachliche Expertise, insbesondere in den Bereichen Innovation, Prozess, Infrastruktur und Umgang mit Regularien. Bietet er ein hohes Maß an Zuverlässigkeit und Flexibilität, auch wenn die Herausforderungen größer werden? Kann er auf einen hinreichend großen Pool an gut ausgebildeten Beratern und IT-Fachkräften zugreifen?  

Wenn der IT-Dienstleister diese Voraussetzungen erfüllt und darüber hinaus über ein breites Service- und Produktportfolio, Service Center sowie IPs und eigene Tools verfügt, sollte einer erfolgreichen Zusammenarbeit nichts im Wege stehen. Allerdings ist es auch in diesem Fall wichtig, die Fähigkeit zur virtuellen Teamarbeit und die SLAs genau zu überprüfen, denn gerade in diesem Bereich zeigen sich häufig entscheidende Unterschiede in den Angeboten. 

Wenn Sie mehr über das Thema erfahren wollen, kommen Sie gerne auf mich zu und kontaktieren Sie mich. 

 

Über diesen Autor

Philip Feldmann, CGI

Philip Feldmann

Senior Consultant

Als Business Analyst und Product Owner unterstützt Philip Feldmann CGI Kunden im Banking-Umfeld. Sein Schwerpunkt liegt hierbei auf dem Themenkomplex Open Finance und Identity & Access Management.