End-to-End-Kommunikation ermöglichen

Um zwischen den ARD-Rundfunkanstalten Audiobeiträge auszutauschen und Audioleitungen zu schalten, wurde von der ARD-Arbeitsgruppe „weConnect“ mit Beteiligung des Instituts für Rundfunktechnik (IRT), von CGI und anderen Herstellerfirmen das weConnect-System entwickelt. Es löst das in die Jahre gekommene Leitungsdispositions- und Filetransfer-Netzwerk der ARD ab.

Mit der eigenen Protokollsprache SML (Story Markup Language) fungiert weConnect als Schnittstelle für Produktions- und Sendeplanungssysteme sowie als vollständiges, ausfallsicheres Übertragungsnetz. weConnect ermöglicht es den teilnehmenden Sendern Deutschlandradio, Deutsche Welle, ARD-Hauptstadtstudio und ARD-Sternpunkt sowie externen Sendern wie ORF, SRF und EBU, multimediale Beiträge wie Audiodateien, Videos, Bilder oder Texte auszutauschen und Live-Übertragungen in Sendungen zu organisieren.

"Am Anfang des Projekts stand der Wunsch, Arbeitsprozesse zu vereinfachen - man muss bedenken, dass der managementbasierte Austausch von Beiträgen auf Ideen aus den 1970er Jahren basiert und der dateibezogene Austausch bereits über 20 Jahre alt war - man wollte etwas Modernes", erklärt ein ARD-Sprecher. weConnect-Gateways von CGI (11 Gateway-Standorte) und D'Accord (2 Gateway-Standorte) sind für jede Sendeanstalt stets vorhanden und dienen als zentrale Sende- und Empfangsstellen im ARD-Netz. Auf Basis der weConnect-Gateways versorgen speziell entwickelte Adapter die angeschlossenen Planungs-, Redaktions- und Produktionssysteme mit den verarbeiteten Informationen.

Aufbau der weConnect-Story

Objekte, die über weConnect zwischen den beteiligten Sendern ausgetauscht werden, sind SML-basierte Stories, Container für Metadaten, Verweise und Beschreibungen von Mediendaten sowie Buchungsinformationen. Das weConnect-Netzwerk besteht aus miteinander vernetzten weConnect-Gateways. Hinter jedem Gateway sind lokale Endsysteme angeschlossen, die die in den Beiträgen enthaltenen Informationen für die jeweiligen Anwendungen aufbereiten. Ein Endsystem kann ein Planungssystem, aber auch ein Redaktions- oder Produktionssystem sein.

"Die aktualisierte Funktion für Beiträge durch einen Story-Owner ist zwar noch ungewöhnlich, aber sehr aufregend. Wenn er die Story ändert, wird dies in der gleichen Sekunde an alle Systeme kommuniziert. Andere Möglichkeiten wie das Versenden von Multimedia-Anhängen sollen an dieser Stelle auch erwähnt werden. Man kann Beiträge mit drei Fragen als Text und drei Antworten im Audioformat verschicken und später auch Fotos und Videos an die Story anhängen", sagt der ARD-Sprecher. Diese neuen Möglichkeiten werden derzeit noch kennengelernt und getestet.

Erfolgreicher Start des weConnect-Netzwerks

Das weConnect-Netzwerk wurde im Dezember 2020 gestartet, trotz zahlreicher Herausforderungen durch die COVID-19-Pandemie. Die ARD.ZDF Medienakademie entwickelte umfangreiche, virtuelle Schulungen, die maßgeblich zum erfolgreichen Start beitrugen.

"Ein neues System hat natürlich mehr Optionen und basiert, wie erwartet, auf moderner Standard-IT. Multimediale Beiträge können mit weConnect schneller aktualisiert und verteilt werden. Die technische Umsetzung ist wirtschaftlicher als je zuvor gelungen", so die ARD.

Schnittstelle für das dira!-Produktionssystem

Für die CGI dira! Radio Solutions-Kundschaft unter den Rundfunkanstalten wurde eine zusätzliche Schnittstelle zu ihrem dira!-Produktionssystem geschaffen. Redaktionssysteme sind derzeit noch nicht an weConnect angeschlossen, laut der Spezifikationen. Das CGI OpenMedia Newsroom System kann jedoch über dira! sowohl Story-Informationen senden als auch empfangen.

 

Dieser Artikel erschien ursprünglich auf der IABM Webseite, einer Plattform für die Rundfunkmedienbranche.