Etliche Tierspezien sind momentan vom Aussterben bedroht. Darunter sind besonders Wale und Elefanten betroffen. Erstere stehen vor allem vor dem Risiko in Schiffkollisionen zu geraten, was aufgrund der Geschwindigkeit und des Lärms ihre Hauptbedrohung darstellt.  Währenddessen werden Landtiere hauptsächlich durch Schlingen und Fallen gefangen, welche schwer zu erkennen sind. Tech For Wildlife sieht darauf ab, solche Vorfälle mit Hilfe von Technologien vorauszusehen und zu verhindern, um somit die Bedrohungen für Wildtiere zu verringern. 

Hierfür sollen mit Hilfe von Earth Observation und Machine Learning Technologien die Positionen und Routen von Walen identifiziert werden. Die Daten ermöglichen es Naturschutzorganisationen und Schifffahrtsorganisationen alternative Routen vorzuschlagen, um somit ein Aufeinandertreffen mit den Meerestieren zu vermeiden. Diese Strategie stellt sich als die bestskalierbare und nicht-intrusive Lösung heraus. 

Auf dem Festland ermöglicht Tech For Life, große Säugetiere zu erkennen, zu identifizieren, zu zählen und zu verfolgen. Somit können die Bewegungen der Wildtiere nachvollzogen und abnormales Verhalten erkannt werden. Dieses Verhalten kann auf einen Wilderei-Vorfall oder andere Bedrohungen hinweisen und es können Warnungen an Bodentruppen ausgelöst werden. Weitere Hilfsmittel sind der Einsatz eines Netzes autonomer Wetterballons, die entlang von Zäunen positioniert sind, um so das Eindringen von Wilderern zu erkennen. Auch akustische Sensoren zur Lokalisierung der Tiere erweisen sich als sehr hilfreich. 

Bei diesem Projekt steht neben dem Schutz von Wildtieren die Aufrechterhaltung des Ökosystems im Vordergrund. Wale als sogenannte Keystone-Spezies spielen eine wichtige Rolle bei der Dekarbonisierung unserer Atmosphäre. Durch ihre Größe speichern sie CO² in ihrer Knochenstruktur und aktivieren die Produktion von Phytoplankton, welches eine signifikante Menge an CO² absorbiert und Sauerstoff produziert, nur um eines von vielen Beispielen zu nennen  

Das Team hinter Tech For Wildlife steht momentan in Kooperation mit einer großen Organisation in Südafrika, die sich auf Wildtiere an Land konzentriert, sowie einer staatlichen Organisation in Französisch-Polynesien, welche sich für Meereswildtiere einsetzt. Das Projekt wird außerdem unterstützt von der Europäischen Weltraumorganisation ESA Network of Resources Initiative, die ein Budget von 5.000 € für den Kauf von Satellitenbildern zur Verfügung gestellt hat. 

Tech For Wildlife wurde initiiert durch Morgan Dias Simao, Director Consulting Services, bei CGI. Das Projekt liegt ihm persönlich sehr am Herzen, da er sich bereits seit vielen Jahren beim Tierschutz engagiert. Durch seine Hobbies Freitauchen und Unterwasser-Fotografie erlebt er hautnah die Veränderung des Ökosystems. Zusammen mit der Community, die sich für den Schutz von bedrohten Lebewesen einsetzt, möchte Morgan mehr Aufmerksamkeit erwecken. Er selbst hat im Rahmen eines Freiwilligenprogrammes in Südafrika mehrere Wilderei Vorfälle erlebt und möchte nun von seiner Heimat München aktiv durch bestimmte Technologien unterstützen. „Während einer Rettungsaktion eines Nashorns, habe ich die Schwierigkeiten realisiert, die Tierschutzorganisationen haben. Ihnen fehlen die Mittel und das Equipment.“, erzählt Morgan. „Es gibt ein hohes Potential für Technologie zur Nutzung für den Tierschutz. Besonders, wenn wir an Überwachung mit Drohnen und Satelliten denken.“ Mit dieser Idee stieß er in unserem ITC auf offene Ohren. Neben Morgan besteht das Team aus Katharina Zeller, die das das Projekt in einer Projektmanagement-Rolle unterstützt, sowie Santiago Alarcon Vargas, Adekunle Sherif Adedokun und Pena Benafa, die momentan an der Entwicklung einer Drohne und an der Recherche von Satellitenaufnahmen arbeiten. 

 

Tech Stack 

FormTechnologien: EO, AI, ML, IoT, 5G, LoRaWAN 

Eine fliegende autonome Drohne erkennt mit Hilfe von Machine Learning Algorithmen Hindernisse, zeichnet die Umgebung von Objekten auf und findet mit Hilfe des GPS-Ortungssystems den Weg zurück nach Hause, wenn das Signal verloren geht. a