Betriebliches Gesundheitsmanagement – was ist das eigentlich? Wir haben Dimphy Roozeboom gefragt, die eine echte Expertin auf diesem Gebiet ist. Im Gespräch mit ihr wird schnell klar, wie wichtig Gesundheitsmanagement ist, damit Mitarbeitende gesund bleiben und sich langfristig wohlfühlen. Es zeigt sich aber auch, dass es in vielen Unternehmen noch großen Handlungsbedarf gibt. Bei CGI dagegen hat Gesundheitsmanagement eine lange Tradition und ein sehr gutes Fundament. Im Interview erzählt Dimphy, wie die Mitarbeitenden davon profitieren.

Hallo Dimphy, du bist bei CGI zuständig für das betriebliche Gesundheitsmanagement in den Ländern Deutschland, Norwegen und Schweden. Ich denke, wir haben alle nur eine grobe Vorstellung davon, was Gesundheitsmanagement ist. Kannst du es in deinen Worten beschreiben?

Sehr gerne! Beim betrieblichen Gesundheitsmanagement geht es darum, die Gesundheit der Mitarbeitenden umfassend zu fördern – sowohl wenn sie gesund sind als auch wenn sie erkrankt sind. Das Unternehmen will in jeder Situation für seine Mitarbeitenden da sein und sich um sie kümmern, damit sie gesund bleiben und sich langfristig wohlfühlen.

Betriebliches Gesundheitsmanagement ist für mich die strategische Organisation, Steuerung und Ausgestaltung von dem, was gesetzlich vorgegeben ist – wie etwa das betriebliche Eingliederungsmanagement – und dem, was die Mitarbeitenden tatsächlich brauchen zum Erhalt und zur Förderung der individuellen Gesundheit und der Arbeitsfähigkeit. Außerdem schaue ich mir an, welche aktuellen Themen es in dem jeweiligen Land gibt. Das alles kombiniere ich zu einem Plan, der alle Personen, die bei uns arbeiten, bestmöglich unterstützt.

Das hört sich super an. Wie steht es denn in deutschen Unternehmen um das Gesundheitsmanagement?

Darüber könnte ich mehrere Stunden lang reden. Es gibt noch unglaublich viel zu tun! In Deutschland ist vieles, was das betriebliche Gesundheitsmanagement betrifft, optional. Dass es in einem Unternehmen überhaupt eine Position wie meine gibt, ist alles andere als eine Selbstverständlichkeit. Es ist keineswegs gesetzlich vorgeschrieben.

„Wir bei CGI haben ein grundlegendes Verständnis dafür, dass Menschen sehr viel mehr als nur Mitarbeitende sind.“

Wie sieht es bei CGI mit dem Gesundheitsmanagement aus?

Das Thema Gesundheitsmanagement hat bei uns eine lange Tradition und wird von der Unternehmensführung stark gefördert. Es begann damit, dass unsere heutige Executive Vice-President Julie Godin ihre Firma Oxygen zu CGI brachte – ein gesundheitsförderndes Programm für Mitarbeitende. 2024 feiern wir schon unser 20-jähriges Jubiläum! Es gibt also ein sehr gutes Fundament. Schon als ich mich selbst bei CGI beworben habe, war für mich offensichtlich, dass dieses Unternehmen beim Gesundheitsmanagement sehr weit vorne ist.

Wir bei CGI haben ein grundlegendes Verständnis dafür, dass Menschen sehr viel mehr als nur Mitarbeitende sind und in ihrem Leben gleichzeitig die unterschiedlichsten Rollen wahrnehmen. Sie können Mitarbeiter:innen sein, aber eben auch Eltern, Ehepartner:innnen, Vereinsmitglieder, Elternsprecher:innnen ... All das wirkt sich auf ihre Gesundheit aus. Das klingt so simpel, aber es wird so häufig vergessen! Bei CGI ist uns das bewusst. Deshalb können wir dort ansetzen und schauen, was die einzelne Person tun kann, damit es ihr gutgeht.

„Über das „Member Assistance Program“ haben unsere Mitarbeitenden sofort Zugang zu professioneller psychologischer Beratung.“

Wie sieht das konkret aus? Welche Maßnahmen bietet ihr den Mitarbeitenden an?

Als ein Beispiel möchte ich unser „Member Assistance Program“ nennen. Das ist eine Hotline, die allen Mitarbeitenden und ihren Familie rund um die Uhr und an jedem Tag im Jahr zur Verfügung steht – kostenfrei und anonym. Dort haben sie sofort Zugang zu professioneller psychologischer Beratung. Es kann dabei um die unterschiedlichsten beruflichen wie privaten Themen gehen – zum Beispiel um das Fördern der eigenen Gesundheit durch mehr Bewegung, um Krisenbewältigung oder auch um die Pflege von Verwandten. Egal, was einen beschäftigt: Über das „Member Assistance Program“ erhält man schnell kompetente Hilfe.

Dann gibt es noch unsere jährlich wiederkehrende globale Kampagne „Wellbeing Around the World“ – eine Informationsreihe, bei der es in diesem Jahr um „Social Wellbeing“ ging, also den Einfluss sozialer Kontakte auf unsere Gesundheit. 2024 steht im Zeichen von „Shaping our healthy future together“, wo wir auf zwanzig Jahre Health & Well-being bei CGI zurückblicken, aber gleichzeitig auch in die Zukunft schauen.

Auch unser Oxygen-Portal möchte ich unbedingt erwähnen: eine Datenbank mit Gesundheitsinformationen, die das internationale und multidisziplinäre „Health & Wellbeing“-Team speziell für die Mitarbeitenden von CGI erarbeitet hat. Zusätzlich stehen externe Gesundheitsplattformen zur Verfügung, wo man kostenlos Live-Webinare und Workshops besuchen kann. Und nicht zuletzt bringen sich die Mitarbeitenden auch selbst ein und bieten beispielsweise Meditationen oder Yoga an.

Das ist ein breites Angebot – und erfordert sicher eine enorme Expertise von dir und deinen Kolleg:innen. Was hast du für einen Hintergrund?

Dazu muss man wissen, dass ich Niederländerin bin und schon mein ganzes Leben lang im Grenzgebiet lebe. Dem entsprechend bin ich in zwei Kulturen aufgewachsen und wechsle immer wieder zwischen den beiden Ländern. Meine Ausbildung zur Krankenpflegerin habe ich in den Niederlanden absolviert, wo dies eher ein Studium ist und vier Jahre dauert. Im Anschluss habe ich in Deutschland eine Ausbildung zur Ergotherapeutin gemacht und in den Niederlanden einen Bachelor Ergotherapie drangehängt. Dort hatte ich die ersten Berührungspunkte mit der betrieblichen Gesundheitsförderung.

Nach dem Abschluss habe ich in einem Reha-Zentrum in den Niederlanden gearbeitet. Meine Hauptaufgabe bestand darin, die Patienten in ihr Arbeitsumfeld wieder einzugliedern. Da habe ich gemerkt: So viele Krankheiten hätten verhindert oder verkürztwerden können, wenn der Arbeitgeber den Arbeitsplatz und die Bedingungen anders gestaltet hätte! Viele Unternehmen wollten etwas Präventives machen, wussten aber nicht wie.

Deshalb habe ich verschiedene Fortbildungen hierzu gemacht und war fünf Jahre lang als externe Beraterin für Gesundheitsmanagement tätig. Ich fand es allerdings schade, dass ich die Firmen immer nur kurz begleiten konnte. Eines Tages kam CGI in meinen Blick, wo genau meine Kompetenzen gesucht wurden. Jetzt habe ich die Chance, ein Unternehmen langfristig zu betreuen.

„Jeder einzelne Mensch sollte persönlich gefördert werden, damit er sich um seine eigene Gesundheit kümmern kann.“

Wir freuen uns sehr, dass du den Weg zu uns gefunden hast! Lass uns zum Abschluss einen Blick in die Zukunft werfen. Was wünschst du dir?

Ich wünsche mir für alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, dass sie Zugriff auf gesundheitsfördernde Angebote haben. Jeder einzelne Mensch sollte persönlich gefördert werden, damit er sich um seine eigene Gesundheit kümmern kann.

Vielen Dank, Dimphy! Wir wünschen dir weiterhin viel Freude und Erfolg bei deiner Arbeit.